Schröders Katze

Geschichten vom Federvieh

Der Weg ist lang dachte sich Maurice, als er schlaftrunken im Garten des Nachbarhauses erwachte. Dem großen Schluck Milch, den er vor kurzem getrunken hatte, verdankte er diese süßen Träume von glattgebohnertem Akazienholz und beheizten Turnhallen. Nein, Maurice war kein Kostverächtern, deshalb legte er auf 3,5 % Fettanteil wert. Die Nachbarin hatte er bereits erfolgreich konditioniert, so bekam er stets was er wollte.

Dass Schröder eigentlich Hein heißt und nur umbenannt wurde, weil gewisse Anspielungen zu machen waren, interessierte Maurice wenig. Maurice dachte auch gar nicht daran des Kanzlers Katze zu sein oder an irgendwelchen quantenmechanischen Tötungsexperimenten teilzunehmen. Milch dachte Maurice - das ist wichtig - Milch und chillen. Insofern war Maurice auch irgendwo Hip Hopper. Ein Hip Hopper, der sich um Reime ebenso wenig Gedanken machte, wie Wiesen sich ihrer Rolle als Einheit von Grashalmen bewusst sind. Deshalb erschien es sinnlos an dieser Stelle weiter darüber nachzudenken. Ebenso wenig interessierte er sich für das Vormittagsprogramm von Sat1 oder Maischbergerinterviews mit Diktatoren. Warum sollte er auch für so etwas Interesse zeigen, wo sich doch für ein Katerhirn kaum Korrelationen zwischen Aktienmärkten und Milchmengen herstellen lassen. Maurice nahm das sichtlich gelassen und die Milch im Übrigen auch. Übrigens dachte Maurice auch gar nicht daran, dass er nicht an solche Sachen dachte, weder noch zierte er sich das mit einem Knurren auszudrücken.

DAS HÖRT SICH ABER SELTSAM AN!

Schmeckt aber besser!

(rm & pr)